Michel im Halbfinale – Walth und Baraou knapp gescheitert

Serge Michel / Foto: Bilas Bektas/Bundeswehr
Serge Michel / Foto: Bilas Bektas/Bundeswehr

Serge Michel hat es geschafft. Deutschlands Halbschwergewichtler besiegte Dzemal Bosnjak aus Bosnien und Herzegowina und zieht damit in die Runde der letzten Vier ein.

Dies ist für sich schon ein toller Erfolg. Aber es kommt noch besser. Durch die Platzierung ist Michel sicher bei den olympischen Spielen dabei und wird neben Artem Harutyunyan (64kg), David Graf (91kg) und Erik Pfeifer (+91kg) im Flieger nach Rio sitzen.

Noch geht in Baku die „Michel-Show“ weiter. Morgen boxt er um den Einzug ins Finale gegen den Weißrussen Mikhail DAUHALIAVETS. Der Sportsoldat bestreitet den drittletzten Kampf der Abendveranstaltung. So wie Michel drauf ist, wird es nicht sein letzter Fight in Baku sein.

Walth und Baraou scheitern knapp

Superleistung und dennoch ausgeschieden: Edgar Walth und Abass Baraou schrammten an den Medaillenplätzen vorbei.

Symbolfoto
Edgar Walth (Symbolfoto)

Bantamgewichtler Walth, der für den BC Straubing antritt, scheiterte an dem Japaner Arashi Morisaka. Die erste Runde ging in das Land der aufgehenden Sonne. Runde zwei war Walth am Drücker. Er kloppte Morisaka runter, konnte aber nicht entscheidend nachsetzen. Die letzte Runde ging wieder hauchdünn nach Japan. Knapper Punktsieg für Morisaka.

Abass Baraou, der von Ralf Dickert betreut wird, verlor ebenfalls. Er unterlag dem Ungarn Balas Baskai. Beide kennen sich aus der 1. Bundesliga, in der Baskai  für Nordhausen startet und Baraou für Brandenburg. Im Dezember verlor der Ungar gegen Baraou in der Nordhäusener Ballsporthalle. Jetzt ist Baskai die Revanche geglückt.

Trotz der Niederlagen haben Walth und Baraou ein sensationelles Turnier geboxt und noch ist nicht aller Tage Abend. Denn, sollten Baskai uns Morisaka das Turnier gewinnen, sind sie als Fünfplatzierte ebenfalls für Olympia qualifiziert.

Und die Niederländer?

Quali nicht sicher: Eigentlich sollte auch bei unseren niederländischen Nachbarn gefeiert werden. Enrico La Cruz hat sich durch seinen Sieg gegen Hakan Erseker für Rio qualifiziert, doch seine Teilnahme ist noch nicht sicher.

Probleme gibt es scheinbar mit dem Nationalen Olympischen Komitee (NOC). La Cruz wird in der Weltrangliste auf Platz 29 geführt. Das ist unterhalb der Norm des holländischen NOC.

Im Schwergewicht gewinnen nur die Gold- und Silbermedaillengewinner einen Quotenplatz. Und hier haben die Holländer ein großes Talent am Start. Es ist Roy Korving. Wenn der Hüne sich morgen gegen Julio Cesar CASTILLO TORRES aus Ecuador durchsetzen würde, wäre es nicht nur ein großer Erfolg für den stets lustigen Niederländer, sondern für den gesamten Holländischen Boxverband. Peter Müllenberg (81kg) und Nouchka Fontijn (75kg) hatten sich bereits qualifiziert.

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