42. Chemiepokal: Sharafa Raman und Leon Bunn gewinnen Gold

Team D wie Deutschland

Für die Kampfrichter hießen die letzten 10 Kämpfe des Chemiepokals einfach nur „Session 8“. Ein unspektakulärer Name für das Finale des 42. Chemiepokals, das wieder im Maritim Hotel stattfand und hervorragenden Boxsport bot.

Von den 14 DBV-Startern bissen sich Sharafa Raman, Abass Baraou, Leon Bunn und Max Keller durch die Vorrunden und standen in den Endkämpfen. Jetzt wollten sie Gold.

Sharafa Raman gegen Murodjon Akhmaldliev
l. Sharafa Raman gewinnt Gold

56 kg Sharafa Raman (GER) PS über Murodjon Akhmaldliev (UZB)

Sharafa Raman gab den Auftakt für die deutsche Staffel und sorgte gleichzeitig für die Sensation des Chemiepokals. Er trieb mit seinem unorthodoxen Boxstil den Usbeken Akhmaldliev in den Wahnsinn. Wütend prügelte der Usbeke los und versuchte Raman an die Seile zu drücken, aber Seelzes Bundesliga-Boxer ließ sich nicht stellen. Entweder entwischte er seitlich, oder entschärfte die usbekischen Schläge durch Clinchen. Trotz einer Verwarnung wegen Haltens gewann Raman überraschend die Goldmedaille

69 kg Byamba Tuvshinbat (MGL) PS über Abass Baraou (GER)

Byamba Tuvshinbat gegen Abass Baraou: Es war das Gefecht zweier Boxer, die mit ihrer enormen Stärke jeden zerbröckeln können. Baraou startete langsam und überließ Tuvshinbat die Initiative. Dann zog der Oberhausen-Express sein Powerplay auf und arbeitete mit Kombinationen nach vorn. Dabei macht er einen taktischen Fehler, der ihm in der Schlussrechnung den Sieg kostete. Er wich seitlich von seiner Angriffslinie ab und bewegte sich in die Gefahrenzone der mongolischen Schlaghand. Mit seinen Schwingern traf Tuvshinbat Baraou am Kopf. Jetzt musste Baraou zulegen, denn rechnerisch lag er auf den Punktzetteln hinten. In den letzten drei Minuten gab Baraou alles. Mit seiner Führ- und Schlaghand bombardierte er den Usbeken, der unter den massiven Schlägen einbrach. Nach dem Schlussgong taumelte der Mongole abgekämpft in die Ecke und freute sich über seinen knappen Punktsieg.

Leon Bunn gegen Uke Smajli
Leon Bunn kann warten

81 kg Leon Bunn (GER) TKO-A gegen Uke Smajli (SUI)

Dem Schweizer Uke Smajli eilt der Ruf des eiskalten Konterboxers voraus. Darauf hatte sich Bunn eingestellt und attackierte ihn aus der Doppeldeckung mit seinem perfekt vorbereiteten Cross. Dem Schweizer schmeckte das gar nicht, denn mit Konterboxen war dem Deutschen nicht beizukommen. Ob er wollte oder nicht, Smajli musste angreifen. Dabei passierte es. In der dritten Runde zog sich der Schweizer einen Cut an der Augenbraue zu und wurde vom Arzt aus dem Gefecht genommen.

+91 kg Bakhodir Jalolov (UZB) TKO Rd. 1 über Max Keller GER)

Der Fight zwischen Max Keller und dem Rechtsausleger Bakhodir Jalolov war zu Ende, bevor er eigentlich begann. Der Deutsche passte einen Moment nicht auf und wurde von Jalolovs heftiger Schlaghand gefällt. Keller war benommen. Das sah der Usbeke und setzte nach. Nach einer harten Linken musste Keller erneut runter. Der Ringrichter brach ab.

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Quelle (Text/Foto): Wolfgang Wycisk, DBV

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